Dies ist mein Blog, der alle meine Freunde über die schönen Tag, Stunden, Minuten und Sekunden in der 80.000 Einwohner Stadt Karlstad in Schweden berichten soll. Ich möchte damit allen Rundmails aus dem Weg gehen, dennoch werde ich mich bemühen einige persönlichere Emails an Freunde zu versenden. Also schaut rein...

Tuesday, October 17, 2006

Ein Wort zum Essen in Karlstad oder "in general" in Schweden

Ich werde den folgenden Bericht in 4 Teile zerlegen um ein gutes Verständnis dieser Einzigartigkeit der Nahrungsaufnahme und -beschaffung zu garantieren.

1. Nahrungsbeschaffung:
Der normale Student in Schweden begibt sich so oft wie nur möglich auf den Weg der Nahrungsbeschaffung. Ein einfacher Grund hierfür ist auf der einen Seite die gute Infrastruktur und auf der anderen die interessanten Produkte. Die Örtlichkeiten für solche Taten sind sehr verschieden. Eines sei aber bemängelt - es gibt keine Bäckereien, keine Fleischereien, keine Obsthändler und auch sonst keine Einzelhändler. Jedenfalls hab ich nach stundenlangem Suchen nach einen neuen Supplier für meine Brotvorliebe aufgegeben, auch wenn mich ab und an die Lust überfällt und ich wieder und wieder in die Stadt fahre um solche Plätze zu finden.

Die Einkaufsmöglichkeiten reichen von: ICA - billige Supermarktkette, über Hemköp - etwas gehobenere Supermarktkette (meist nur in den Innenstädten Schwedens zu finden, über deutsche Supermarktketten wie LIDL, bis hin zu "Konsum" der gehobene Einkaufsrausch mit Produkten aus der Region. Der Name erinnert leider ein wenig an den guten alten OSTEN, doch es ist um einiges besser (wie ich aus Erzählungen heraus vergleichen kann)!

2. Zeit
Man kann dank der netten Politik, ohne Ladenschlussgesetz, jeden Tag in der Woche bis 20 oder auch 21Uhr einkaufen. Dies erleichtert ungemein die Möglichkeiten für Studenten. Ab wann diese Läden geöffnet sind, ist mir leider gänzlich unbekannt - Ich brauch doch auch meinen Schönheitsschlaf!

3. Produkte
Nun hier sind wir bei dem interessantesten Punkt angelangt.
3.1 unglaublich
Man muss nun hier in Schweden des Öfteren zur Kasse. Grund ist zum Beispiel die Milch. Es gibt keine H-Milch. Ich wollte es auch kaum glauben, aber Milch wird im Normalfall alle 3 Tage schlecht. Also mir passierte es nur einmal. Weißbrot (dieses schöne runde schwedische Brot) alle 5 Tage! Und glaubt mir der Anblick ist nicht wirklich berauschend.
3.2 unbezahlbar
Unbezahlbar ist Wurst in allen Ausführungen und "jamón serrano". Zum Beispiel einmal Schinken (itali.) 200g für 49 kronor (9 SEK = 1 EURO)!
Unbezahlbar ist auch die Tatsache, dass man wie in den USA beim Kauf auch gleich Cash back durchführen kann. Man bezahlt mit Kreditkarte und erhöht an der Kasse den Betrag beliebig um den Betrag, welchen man in bar gern mit nach Hause nehmen möchte.

4. Alkohol
Wie alle wissen, ist Alkohol wohl das teuerste Geschenk in Schweden. Man bekommt es vornehmlich auch nur in einem staatlichen Geschäft -Systembolaget- was soviel heißt wie Geldverbrennung! Ein wunderschönes Glas Wein - unbezahlbar. Eine der günstigsten Weine, serviert im Pappkarton, kostet 50 kronor pro Liter. Einen schönen Vodka genießt man nach einer Rechnung von 250 kronor pro Flasche. (9 SEK = 1 EURO)

Nun ja, und dann gibt es auch noch diese halben Flaschen Whisky oder Weinbrand im Konsum. Da die Supermärkte keinen Alkohol in rauen Mengen verkaufen können, erwirbt man hier für jede Menge Geld nur die 1/4 Flasche. Das heißt die Flasche ist original nur mit dem 1/4 befüllt. Lustig anzuschauen!

Widmung an meinen neuen Wegbegleiter

Diese Geschichte ist sehr einfach. Fangen wir ganz von Vorn an. Lisa und ich wollten wie fast alle netten Studenten, also alle, ein Fahrrad. Hierzu begaben wir uns auf eine abenteuerliche Reise in die große weite Welt der Second-Hand-shops in Downtown Karlstad. Nach 3 Stunden vergeblichen Fragens und Suchen und immer-wieder-an-die-gleiche-Stelle-Kommens sind wir mit leeren Händen zurück in die heimischen Gefilde nach Campus Futurum (für die die es nicht wissen, das ist meine neue Heimat - Ortsteil in Karlstad nahe der Uni!).

Hierzu ist wirklich noch ein Wort zu verlieren. Wir waren so verzweifelt, dass wir jeden auf der Straße ansprachen und nur Secondhand und "cyklar" sagten. Antwor auf unsere Frage war stets: "Ja, there is a bikeshop next to the bridge and Myrana (Secondhandshop)!" Bei diesem (ein und dem selben) Händler sind wir 1000 mal gewesen. Die Fahrräder, oder besser Kindergestell mit manchmal 2 Rädern waren sehr kostengünstig - nur 1000 kronor (9 SEK = 1 Euro)!

Nächster Tag: Ich wollte nicht aufgeben, und weil wir (mein Lieblingsschweizer, Rebecca und ich) auch noch allerlei Sachen für die Küche brauchten, machten wir drei uns auf den Weg. Diesmal per CAR! Und siehe da, ein kleines Stück von der Innenstadt entfernt, lag dieser Secondhand-Maxi-store nebst Polizei. Und kaum zu glauben für ein Ledersessel, eine Wok-Pfanne und ein Fahrrad (es ist zu erwähnen, dass das Rad ein Rennrad ist. geschätztes Alter = 23 Jahre) zahlte ich 25 Euro!!!

Von diesem Tage an sollte mein alltäglicher Uniweg um ein großen Teil einfacher, lustiger, smarter und schöner sein. Danke dir mein liebes Rennrad! Ich schwöre dir hiermit meine Treue!